Einmotoriger Schulterdecker
Die Alfons Pützer KG, Bonn baute mit der „Elster“ das erste deutsche Serien-Motorflugzeug nach Aufhebung des Bauverbots für motorisierte Luftfahrzeuge infolge des Zweiten Weltkriegs. Am „Mythos Elster“ scheiden sich die Geister: Üblicherweise sollten zwei Hände und zwei Füße ausreichen, um ein Flugzeug zu fliegen. Dass dem nicht so ist, beweist die Pützer Elster B. Noch heute gilt sie als das “beste dreihändig zu fliegende Flugzeug der Welt”. Im Vergleich zu vielen anderen Mustern besitzt der von der Alfons Pützer KG in Bonn 1957 auf Basis des Segelflugzeuges Doppelraab konstruierte und am 20. August 1959 musterzugelassene Hochdecker weder ein über die Seitenruderpedale steuerbares Bugrad noch Fußbremshebel. Stattdessen findet der Pilot, mittig vor sich plaziert, einen Hebel, der, wie die Pinne eines Bootes, direkt übersetzt als Lenker dient. Zieht man ihn nach links, rollt die Maschine nach rechts und umgekehrt. An der Trennwand zwischen Pilot und Passagier sitzt der Bremshebel.“Lerne gefälligst, den Knüppel beim Rollen heranzuziehen, um das Bugrad zu entlasten”, ermahnen erfahrene Flieger Jungpiloten meist bei deren ersten Ausflügen mit dem Holz-Flugzeug. “Geht leider nicht. Muß nämlich lenken, bremsen und hin und wieder Gas geben. Das braucht schon drei Hände, und funken soll ich auch”, erwidern diese im Regelfall, lernen aber rasch, daß sich der Knüppel auch ganz vorzüglich mit den Oberschenkeln festhalten lässt. Einmal in der Luft, begeistert die Elster B durch sehr gutmütige Flugeigenschaften, die sie letztlich auch als Übungsflugzeug für die Luftsportgruppen der Bundeswehr prädestinierten. Das Flugzeug wurde im Jahre 1959 gefertigt und trägt die Werk-Nr. 008.